„Er ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen.“  Psalm 1,3

 Psalm 1,3 ist einer der erstaunlichsten und schönsten Verse in der ganzen Bibel. Es ist bemerkenswert, denn nachdem in Vers 1 über die Worte des Menschen und in Vers 2 über Gottes Wort gesprochen wird, wechselt das Thema in Vers 3 völlig und vergleicht Menschen mit Bäumen!

Der Vers sagt, dass „er“, also der Mensch, dessen „Lust am Gesetz des HERRN“ in Vers 2 ist, wie ein „Baum“ ist, „gepflanzt an den Wasserbächen“. Die Aussage ist klar: Dieser Baum, der sehr fruchtbar und blühend ist, verdankt seine Fruchtbarkeit nur einem: dem Wasser!

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verse 2 und 3 zusammen-gehören: Wie der Mensch in Vers 2 Tag und Nacht über Gottes Wort nachsinnt, damit er geistlich genährt wird, so muss auch der Baum Tag und Nacht Wasser an seinen Wurzeln haben, um fruchtbar zu sein. Ein Baum ohne Wasser verdorrt und stirbt – genauso wie ein Mensch ohne Gottes Wort.

Interessant ist auch, dass „Wasserbäche“ im hebräischen Urtext keine natürlichen Flüsse sind, sondern künstlich angelegte Bewässerungsgräben, durch die lebensspendendes Wasser stets zu den Wurzeln gelangt. Die Lektion ist klar: Jeden Tag sollen wir das lebendige Wasser von Gottes Wort in unser Leben aufnehmen und darüber nachdenken, damit seine Kraft unser Leben umgestaltet.

Viele Christen werden geistlich schwach, weil sie nur am Sabbat ein „Schluck Wasser“ nehmen und erwarten, dass das für die ganze Woche reicht. Wenn wir nicht lernen, ständig geistlich genährt zu werden, werden wir niemals wirklich gesegnete und wachsende Jünger sein.

Möge der Herr uns helfen, alle an den Strömen des Lebenswassers gepflanzt zu werden!