22. April 2025,
22:34 Uhr
Kann es sein, dass wir uns schon lange auf einer Art Autobahn befinden? Wir sitzen in einem komfortablen Auto, der Tempomat ist eingeschaltet, der Abstandshalter sorgt für Sicherheit, und wir fühlen uns entspannt. Wir sind überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein – alles scheint in Ordnung. Doch in dieser Bequemlichkeit übersehen wir oft die Autos am Seitenstreifen: Menschen, die eine Panne haben und Hilfe brauchen. Wir fahren vorbei, ohne hin zu sehen, weil wir uns in unserem Tempo und Komfort sicher fühlen. Unsere Gemeinde ist keine Autobahn, aber auch hier gibt es Pannen, Staus und Baustellen. Die anstehende Gemeindewahl zeigt, wie schwer es ist, alle Ämter mit engagierten Geschwistern zu besetzen. Manche Familien überlegen, wegzuziehen, weil wir keine weiterführende Schule anbieten können. Seminare, Vorträge und Gebetsabende bleiben oft spärlich besucht. Bei Gemeindestunden ist kaum ein Viertel der Mitglieder anwesend. Und gleichzeitig platzt unsere Gemeinde am Sabbatvormittag aus allen Nähten – 180 bis 200 Menschen nehmen am Gottesdienst teil. Ist das nicht paradox? Gott sagt in Jeremia 6,16 (GN): „Haltet an auf dem Weg, den ihr geht; seht euch um und fragt, wie es euren Vorfahren ergangen ist! Dann wählt den richtigen Weg und folgt ihm, so wird euer Leben Erfüllung finden!“ Gott ruft uns auf, nicht einfach weiterzufahren, sondern anzuhalten. Innehalten bedeutet: sich umzusehen und ehrlich zu fragen, wie es um uns steht – persönlich und als Gemeinde. Wir finden genügend Beispiele in der Bibel von Glaubensmännern und -frauen wie Ruth, David, Esther, Nikodemus, Paulus, die innegehalten, nach dem richtigen Weg gesucht und ihn schließlich auch gewählt haben. Die erste Gemeinde in Jerusalem wird in Apostelgeschichte 2 folgendermaßen beschrieben: 42 „Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und in den Gebeten.“ 46: „Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel, brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens.“ So eine Gemeinde wünscht sich doch jeder, oder? Und wir können auch so eine Gemeinde sein – das hängt von jedem Einzelnen ab. Lasst uns all diese und viele andere „Pannen“ in unser tägliches Gebet nehmen. Lasst uns aber nicht nur beten, sondern auch aktiv werden und alles tun, was in unserer Macht steht, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Vielleicht stehen persönliche Spannungen oder ungelöste Konflikte mit manchen Geschwistern im Weg? Lasst uns auch diese Probleme nach Jesu Vorbild in Liebe und Demut angehen und lösen. Gott segne uns alle dabei und führe uns auf Seinen Wegen!